Liebe Grüße aus
Mckinlay, Queensland, Australien
Hitzewellen in der Vorweihnachtszeit...
Nach drei Stunden Fahrt über unbefestigte Feldwege, durch unendliche Weiten und ohne ein einziges Haus zu sehen, haben wir unser Camp beim nächsten Job aufgeschlagen. Diesmal direkt neben einer verlassenen Farm. Hier haben wir unseren Trailer mit Küche und Dusche an Wasser und Strom anschließen können, außerdem konnten wir die Toilette der Farm benutzen. In den ersten Arbeitstagen stiegen die Temperaturen dann auf 45°C. Unsere Mittagspause haben wir deshalb im Schatten unter dem Truck verbracht.
Harte Arbeit...
Da es besonders Nachmittags sehr heiß wurde haben wir den Tag früh angefangen. Frühstück gab es um 3:30 Uhr und dann ging es noch im dunkeln los zur Arbeitsstelle. Die Fahrt dauerte 40 Minuten. Zwischen 16:30 Uhr und 17 Uhr durften wir Backpacker uns auf den Weg zurück ins Camp machen. Um 19 Uhr bin ich dann ins Bett gefallen. Für zwei Wochen hieß es aufstehen, arbeiten, schlafen.
Wir haben unsere "swags" gegen klimatisierte Zimmer mit richtigen Betten eingetauscht. Unser Camp hat sogar Internetempfang und das mitten im Outback. Wenn wir unterwegs sind kommunizieren wir untereinander über Funkgeräte.
Der längste Zaun den ich bis jetzt gebaut habe ist vier Kilometer lang. Zuerst werden die Pfosten in den Boden gehämmert, dann wird mit dem Truck der Stacheldraht ausgefahren und gespannt und die "pickets" an die richtigen Stellen gelegt. Später bin ich dann mit dem Auto den Zaun abgefahren, mit einem Backpacker auf der Ladefläche und einem Arbeiter, der die "steel pickets" aufgestellt hat. Die "steel pickets" wurden mit einem Handgerät in den Boden gehämmert. Als letztes sind wir die gesamte Zaunlänge abgelaufen und haben den Stacheldraht mit Draht "ties" an die "pickets" gebunden. Dabei muss man aufpassen, dass man den richtigen Draht in der richtigen Höhe anbindet.
Gefahren im Outback...
Wer über Feldwege fährt muss den Boden gut im Blick haben. Eine plötzliche Kurve, ein Hubbel oder ein Loch im Boden kann ein zu schnell fahrendes Auto umwerfen. Außerdem gab es hier viele "creeks", die wenn es regnet zu Flüssen werden. Die größte Gefahr ist aber der Mangel an Wasser. Wer sich verfährt oder mit dem Auto liegen bleibt und über Funk keinen erreicht muss beim Auto warten bis er gefunden wird. Das kann lange Zeit dauern und bei der Hitze verdurstet man schnell. Die Faustregel ist mindestens fünf Liter Wasser pro Person zur Verfügung zu haben. Falls das Wasser nicht ausreicht sollte man wissen wo die nächste Wasserstelle ist und sich nur im Notfall vom Auto wegbewegen. Hier hört man oft von Menschen die eine Auto Panne hatten und zehn Kilometer zum nächsten Ort laufen wollten, aber verdurstet sind. Straßenschilder gibt es hier draußen auch nicht, also muss man sich an "land marks" orientieren. Anhand von großen Bäumen, Schlaglöchern und Zäunen habe ich mir den Weg zurück zum Camp gut merken können.
Rückweg mit Hindernissen...
In der letzten Nacht vor unserer Rückreise hat es ganz schön doll geregnet und gestürmt. Sobald hier Regen auf den Boden trifft wird er zu einer riesigen Schlammpfütze. Weil die Fahrzeuge bei diesem Wetter nicht fahren können durften wir morgens ausschlafen und mussten warten bis der Boden einigermaßen wieder getrocknet war. Gegen Mittag haben wir uns die Arbeitsstelle angesehen, aber das "flood gate" das wir in einem der "creeks" installieren wollten war komplett überschwemmt. Gegen Nachmittag war der Boden dann trocken genug für den Rückweg nach Winton. Da wir zu dieser Arbeitsstelle im nächsten Jahr zurückkehren haben wir unser Camp stehen gelassen und sind mit den Autos los. Mit überschwemmten Straßen hatten wir nicht mehr gerechnet. Wir sind den Weg zuerst abgelaufen um zu entscheiden ob es die Autos schaffen durchzufahren. Zum Teil stand ich knietief im Schlamm. Am Ende haben wir es aber geschafft und sind heil wieder in Winton angekommen. Hier habe ich über die Weihnachtszeit frei bevor es dann im Januar wieder los geht.






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